Festung und Universitätsstadt
Die Geschichte Ingolstadts ist eng mit seinen Befestigungsanlagen und den daraus resultierenden militärischen Konflikten verknüpft. Die ersten städtischen Befestigungen wurden 1285 errichtet und 1358 signifikant erweitert. Nach der Erbteilung von Herzog Stephan II entstand das Teilherzogtum Bayern-Ingolstadt - https://fvo-web.de/infos, wodurch Ingolstadt zur Hauptstadt und Residenz der bayerischen Herzöge aufstieg. Am 13. März 1472 wurde hier, unter Herzog Ludwig dem Reichen, die erste bayerische Universität als Teil der Gegenreformation gegründet.
Militärische Bedeutung und Niedergang der Festung
Während des Landshuter Erbfolgekrieges (1503–1505) fiel Ingolstadt an Bayern-Landshut unter der Führung der Wittelsbacher aus München. Ab 1537 erhielt die Stadt eine Renaissance-Festung, die sowohl im Schmalkaldischen Krieg als auch im Dreißigjährigen Krieg eine Rolle spielte. Die Festung wurde 1703 und 1742 von den Österreichern und 1800 von Moreau eingenommen, der sie später zerstörte. Ab 1827 wurden die Festungsanlagen unter König Ludwig I. und seinem Baumeister Leo von Klenze klassizistisch erneuert, doch Ende des 19. Jahrhunderts konnten sie moderner Artillerie nicht mehr standhalten. 1875 wurde die Funktion als Festung aufgehoben und Teile der Anlage abgerissen.
Ingolstadt heute und seine literarische Bedeutung
Seit 1989 hat Ingolstadt mehr als 100.000 Einwohner und gilt als das jüngste Großstadt Deutschlands. Berühmt ist auch das bayerische Reinheitsgebot, das älteste noch gültige Lebensmittelgesetz der Welt, welches 1516 in Ingolstadt verkündet wurde.
Geheimgesellschaften und literarische Monster
Am 1. Mai 1776 wurde in Ingolstadt die geheime Gesellschaft der Illuminaten von Adam Weishaupt gegründet. Die Illuminaten, beeinflusst durch die streng katholischen Jesuiten der Universität, verfolgten das Ziel, die Weltmächte durch aufgeklärte und tugendhafte Menschen heimlich zu ersetzen. Obwohl das Geheimbund 1785 in Bayern verboten wurde, hält sich die Faszination bis heute, nicht zuletzt dank Dan Browns Roman "Illuminati".
Zudem ist Ingolstadt der Geburtsort von Mary Shelleys "Frankenstein". In ihrem Roman aus dem Jahr 1818 erschafft der Wissenschaftler Dr. Viktor Frankenstein an der damals bedeutenden Universität Ingolstadt ein Wesen aus Leichenteilen, das er mit Elektrizität zum Leben erweckt. Dieser Stoff inspiriert bis heute zahlreiche Adaptionen und zieht Horrorfans magisch an.
Quelle: fvo-web.de/ Informationen aus Augsburg und Ingolstadt